Therapeutisches Erzählen in der Traumatherapie – Praxisorientierte Einführung

Traumatisch nennen wir Erlebnisse, bei denen wir einer überwältigenden Bedrohung unseres Lebens oder unserer körperlichen und seelischen Unversehrtheit hilflos ausgeliefert sehen – wenn dieses Erleben dauerhaften Schaden bei uns hinterlässt. Beim Therapeutischen Erzählen werden belastende oder stärkende Lebenserinnerungen von Klient:innen als Geschichten aufgefasst. Belastende Erinnerungen werden neu gedeutet, stärkende in hilfreicher Weise mit den belastenden Erinnerungen assoziiert – nach der Logik: „Du hast früher schon Krisen gemeistert, dieselbe Fähigkeit zum Überwinden kann dir möglicherweise auch jetzt von Nutzen sein.“ In ähnlicher Weise können Fabeln, Anekdoten oder Metaphern aus Naturwissenschaft, Technik und anderen Wissensbereichen mit den Belastungs-Geschichten assoziiert werden. Ziel ist es, eine unwillkürliche Suche nach neuen, hilfreichen Deutungs- und Handlungsmöglichkeiten zu initiieren. 

Die typischen Elemente einer Traumatherapie lassen sich so ins Gespräch integrieren:

  • Dissoziation von Belastungserleben: Geschichten können eingesetzt werden, um Probleme und Problemaspekte von der eigenen Person und vom Ist-, Hier- und Jetzt-Erleben zu unterscheiden.
  • Fragmentierung von Belastungserleben: Geschichten können eingesetzt werden, um Unterscheidungen zu treffen, die das belastende Erleben portionieren und sortieren, so dass es besser verarbeitet werden kann.
  • Assoziation von Ressourcenerleben: Geschichten können dazu dienen, Chancen und hilfreiche Sichtweisen in den Blick zu nehmen und mit dem eigenen Leben in Verbindung zu bringen, die vorher nicht gesehen wurden.
  • Verknüpfung von Ressourcenerleben mit Belastungserleben: Geschichten können dazu verwendet werden, Stärkendes und Mutmachendes auch dort zu sehen, wo bisher nur Zerstörung am Werk schien.
  • Transformation von Belastungserleben in Ressourcenerleben: Geschichten können die Verwandlung von Schlimmem in weniger Schlimmes oder Hilfreiches plausibel, anschaulich und emotional erfahrbar machen.

Der Referent: Stefan Hammel geb. 1967,  ist systemischer Familientherapeut, Hypnotherapeut nach Milton Erickson und evangelischer Klinik- und Psychiatrieseelsorger. Er ist Leiter des Instituts für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern und leitet Seminare zu therapeutischem Erzählen, Hypnotherapie und Systemischer Therapie. Nähere Infos auf www.stefanhammel.de

Er ist unter anderem der Verfasser der Bücher:

  • Handbuch des therapeutischen Erzählens. Geschichten und Metaphern in Psychotherapie, Kinder- und Familientherapie
  • Therapeutisches Erzählen lernen. Das Wichtigste im Überblick
  • Handbuch der therapeutischen Utilisation. Vom Nutzen des Unnützen in Psychotherapie, Kinder und Familientherapie
  • Alles neu gerahmt. Psychische Symptome in ungewöhnlicher Perspektive
  • Wie der Tiger lieben lernte. 120 Geschichten zum Umgang mit psychischem Trauma (Hammel et al.)
  • Wie das Nashorn Freiheit fand. 120 Geschichten zum Umgang mit Krisen (Hammel et al.)

Aktuelle Informationen zu seiner Arbeit gibt es unter www.stefanhammel.de und www.hsb-westpfalz.de.

Teilnahmegebühr: 59,00 € 

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Datum

Nov 29 2024

Uhrzeit

18:00

Preis

59.00 €

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